Endstation Sehnsucht

Endstation Sehnsucht  von Tennessee Williams

Die vom Theater am Lindenhofe geplante Inszenierung wird nicht aufgeführt, da der zuständige Verlag die Aufführungsrechte verweigert hat. Zu sehen sind Fotos der Theaterproben.

(Fotos: G. Jobst)

In diesem stark von den Lehren Sigmund Freuds beeinflussten Stück geht es um den Übergang von der aristokratischen Kultur der alten Südstaaten zum neuen Amerika, in dem das Gesetz des Dschungels herrscht. Das heißt, der Untergang des alten Geldadels und der gleichzeitige Aufstieg der durch Einwanderer geprägten Industrienation, wie sie die Nordstaaten verkörperten. Dargestellt wird dies durch die Auseinandersetzung zwischen dem ordinären Kraftprotz Stanley Kowalski und der scheinbar wohlerzogenen Blanche DuBois.

Das Stück erzählt die tragische Geschichte der Blanche DuBois, einer alternden SüdstaatenSchönheit. Blanche erlebt die Auflösung ihrer Familie und die Versteigerung des einstmals stolzen Familienbesitzes Belle Rêve. Als sie auch noch ihre Arbeit als Lehrerin verliert, und nach mehreren Aufenthalten in sehr zwielichtigen Establishments, besucht sie verzweifelt ihre Schwester Stella. Die ist ihrem Ehemann, dem Arbeiter Stanley Kowalski, der als Sohn polnischer Einwanderer von Blanche unverhohlen verachtet wird, sexuell verfallen. Blanches kultiviertes, aber leicht affektiertes Verhalten und die Betonung ihrer vornehmen Herkunft wirken wie ein rotes Tuch auf Kowalski. Es entstehen in den beengten Wohnverhältnissen schnell Spannungen. Schließlich kommt es vor allem wegen Blanches Missverhältnis zwischen Realität und Illusion zur Katastrophe.